Berichte > Jugendfeuerwehr Berichte > 3. Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr

Datum: 16:00 - 17.09.2012

Bereits zum dritten Male führte die Jugendfeuerwehr Schkeuditz in Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz des Ortsvereines Schkeuditz am vergangenen Sonnabend einen Berufsfeuerwehrtag durch. Von der Jugendfeuerwehr nahmen die Gruppen „Feuerteufel“ (Gruppe bis 16 Jahre) und die Gruppe „Feuerengel“ (Mädchengruppe) teil. Das Jugendrotkreuz war mit etwa 15 Kindern vertreten.

Der 24-Stunden-Dienst verlangte auch in diesem Jahr von den angehenden Brandschützern und Helfern alles ab. Erstmals wurden auch zwei Kameraden aus der Gruppe „Feuerteufel“, die demnächst den Weg in die aktive Abteilung der Stützpunktfeuerwehr Schkeuditz finden, als Gruppenführer auf den jeweiligen Einsatzfahrzeugen eingesetzt.

Der Dienst begann wie die letzten Jahre um 08:00 Uhr (15.09.2012) und endete am nächsten Tag 08:00 Uhr (16.09.2012). Nachdem die Jugendlichen die Feuerwehr „bezogen“ hatten, war auf dem Vorplatz des Gerätehauses der Dienstbeginn angesagt. Es erfolgte eine Belehrung sowie die Einteilung und Einweisung auf die Fahrzeuge. Nachdem die Fahrzeuge übernommen wurden und die dazugehörige Einsatztechnik überprüft worden war, wartete auch schon das Frühstück. Doch lange Zeit zum frühstücken gab es nicht, denn es ertönte plötzlich der Alarmgong.

Über die Lautsprecher hörte man die Durchsage durch den Leiststellendisponenten „Verkehrsunfall unklare Lage, Höhe Firma Topcar Roßberg“. Alarmiert wurden das Löschgruppenfahrzeug 20/16, der Rüstwagen 2, der Einsatzleitwagen sowie das DRK (Jugendrotkreuz). Nach Eintreffen ging der Gruppenführer der Jugendfeuerwehr mit dem Einsatzleiter zur Lageerkundung vor. Es wurde festgestellt, dass drei Personen verletzt wurden, glücklicherweise jedoch nicht eingeklemmt waren. Des Weiteren liefen Betriebsstoffe aus. Der Gruppenführer des Löschgruppenfahrzeuges gab seiner Mannschaft die einzelnen Einsatzaufträge wie den Brandschutz sicherstellen, Batterie abklemmen, Beseitigung auslaufender Betriebsmittel und vieles weitere. Das Jugendrotkreuz kümmerte sich um die verletzten Personen und wurde bei dem Transport in den Rettungswagen durch die Jugendfeuerwehr unterstützt. Danach konnte die Einsatzstelle an die bereits eingetroffene Polizei übergeben werden.

Auch für die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges 16/22 war das Frühstück ebenfalls schnell beendet. Für die Mannschaft ging es zu einem Papierkorbbrand in Höhe des Tennisplatzes. Nach Ankunft wurde das Feuer mit einem Rohr unter „Atemschutz“ durch einen Trupp des Tanklöschfahrzeuges bekämpft.

Nachdem alle Fahrzeuge von ihren Einsätzen wieder zurück gekehrt waren und vollständig einsatzbereit gemacht wurden, konnte das Frühstück in Ruhe beendet werden.

Anschließend stand die theoretische Ausbildung auf dem Dienstplan. Hierbei wurden verschiedene technische Gerätschaften der Feuerwehr erläutert.

Gegen viertel elf ertönte wieder einmal der Alarmgong. Auf dem Alarmausdruck war „Brand Baucontainer, vermisste Personen, Firma Strabag, Ortsteil Hayna“ zu lesen. Innerhalb kaum einer Minute waren das Löschgruppenfahrzeug 20/16 und das Tanklöschfahrzeug 16/22, der Einsatzleitwagen sowie das Jugendrotkreuz auf dem Weg zum Einsatzort. Am Einsatzort angekommen, war auch schon dichter Qualm aus einem Baucontainer zu sehen. Der Einsatzleiter ging mit den zwei Gruppenführern zur Lageerkundung vor. Nachdem diese abschlossen war und der Feuerwehr mitgeteilt wurde, dass sich noch eine Person im Baucontainer befinden soll, wurde sofort ein Löschangriff über das Löschgruppenfahrzeug aufgebaut. Es ging ein Trupp unter „Atemschutz“ zum Innenangriff sowie zur Menschenrettung vor. Ein weiterer Trupp des Tanklöschfahrzeuges begann mit der Brandbekämpfung von außen. Kurze Zeit später konnte die vermisste Person an den Rettungsdienst übergeben werden. Die angehenden Brandbekämpfer löschten das Feuer mit insgesamt zwei Rohren. Die Löschwasserversorgung wurde über das Tanklöschfahrzeug sichergestellt. Nach rund einer Stunde war auch dieser Einsatz abgearbeitet.

Auf dem Rückweg zum Gerätehaus wurde das Löschgruppenfahrzeug 20/16 zu einem Folgeauftrag alarmiert. Ebenfalls wurde der Rüstwagen 2 zu diesem Einsatz alarmiert. Über die Leitstelle Leipzig kam der Einsatz „Öl auf Wasser, Weiße Elster“. Die Kameradinnen und Kameraden fuhren die Straße „Am Wasserwerk“ an. Kurz nach Ankunft kam die Information, dass der Einsatz abgebrochen werden kann, da die Feuerwehr Leipzig bereits eine Ausbreitung verhindern konnte.

Nachdem die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges sowie das Jugendrotkreuz zum wohl verdienten Mittag übergingen, konnte nun nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft auch die Besatzung des Rüstwagens sowie des Löschgruppenfahrzeuges dazu stoßen.

Nach dem Mittag konnten sich die Jugendlichen wie bei einer Berufsfeuerwehr freizeitlich beschäftigen. Der ein oder andere machte sogar ein kurzes Mittagsschläfchen.

Das Jugendrotkreuz wurde gegen 13:15 Uhr zu einem Radsturz in die Teichstraße alarmiert. Vor Ort wurde festgestellt, dass eine alkoholisierte Person mit seinem Fahrrad gestürzt war. Das Jugendrotkreuz versorgte den Patienten und fuhr ihn ins Krankenhaus.

Gegen dreiviertel zwei ertönte der Alarmgong. Für das Löschgruppenfahrzeug 20/16, dem Einsatzleitwagen und dem Tanklöschfahrzeug 16/22 ging es nach Freiroda zur Firma REIF. Dort war ein Brand einer Baumaschine gemeldet. Nach Ankunft war schon eine Rauchentwicklung an einer Baumaschine sichtbar. Der Einsatzleiter ging wieder mit den Gruppenführern des Löschgruppenfahrzeuges und Tanklöschfahrzeuges zur Lageerkundung vor. Nachdem die Gruppenführer ihrer Mannschaft ihres jeweiligen Fahrzeuges die Aufgaben erteilt haben, ging ein Trupp unter „Atemschutz“ mit einem Rohr zur Brandbekämpfung vor. Nach rund 20 Minuten konnte „Feuer aus“ an die Leistelle gemeldet werden. Nachdem das eingesetzte Material verstaut war, konnten alle Fahrzeuge den Weg Richtung Wache wieder antreten.

Auf der Rückfahrt von der Einsatzstelle Freiroda erhielt das Löschgruppenfahrzeug 20/16 einen neuen Einsatzauftrag. Auf dem Gelände des Technischen Service Schkeuditz liefen aus einem abgestellten LKW Betriebsmittel aus. Nach Ankunft wurden die Betriebsmittel mittels Bindemittel beseitigt.

Nachdem alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit am Gerätehaus waren, folgte eine praktischer Dienst sowie die Fahrzeugpflege bis zur Kaffeepause. Die Fahrzeugbesatzungen wechselten alle vier Stunden.

Kurz nach halb fünf der nächste Alarm. Über die Leitstelle der Flughafenfeuerwehr wurde eine Maschine mit technischen Problemen gemeldet, worauf der "Plan 700 Stufe 1 (Landesicherung)" ausgelöst wurde. Das Löschgruppenfahrzeug 20/16, die Drehleiter, das Tanklöschfahrzeug 16/22, der Einsatzleitwagen und das Jugendrotkreuz fuhren das Tor 72 / 73 in der Hans-Wittwer-Straße an. Kurze Zeit später kam Einsatzende über die Leitstelle, da die Maschine sicher gelandet war. Den Jugendlichen wurde danach vor Ort erläutert, was eigentlich ein Plan 700 ist und wozu die Feuerwehr zur Landesicherung öfters angefordert wird.

Auf dem Rückweg zum Gerätehaus wurde das Jugendrotkreuz mit dem Rettungswagen zu einer hilflosen Person in die Virchowstraße Höhe Kindertagesstätte alarmiert. An der Einsatzstelle angekommen stellte sich heraus, dass sich die Person auf dem Dach des Gebäudes befindet und dort über Kreislaufprobleme klagte. Um sich Zugang zu der Person zu verschaffen, wurde die Feuerwehr nachgefordert. Nach Ankunft der Drehleiter und des Tanklöschfahrzeuges 16/22 wurde die Person auf dem Dach versorgt, über die Drehleiter wieder zu Boden gebracht und anschließend zum Rettungswagen transportiert. Hierbei wurden die Kollegen des Rettungsdienstes tatkräftig durch die Jugendfeuerwehrkameradinnen und –kameraden unterstützt.

Zurück im Gerätehaus stand bis zum Abendessen Freizeit für die Jugendlichen auf dem Plan. Kurz vor dem Abendessen wurde das Jugendrotkreuz zu einem verletzten Waldarbeiter in den Auenwald alarmiert. Die Anfahrt erfolgte über die Altscherbitzer Straße. Eine Person hatte sich einen offenen Bruch zugezogen und war nicht mehr in der Lage, selbstständig zur Straße zu gehen. Da die Person keine genaueren Angaben über den aktuellen Standort machen konnte, stand eine kleine Suchaktion an. Zur Unterstützung sowie zur Tragehilfe bezüglich des unwegsamen Geländes im Wald, wurde die Feuerwehr mit dem Löschgruppenfahrzeug 20/16 nach beordert. Nach ca. 20 Minuten konnte die verletzte Person aufgefunden und versorgt werden. Anschließend wurde die Person in den Rettungswagen transportiert und durch das Jugendrotkreuz ins Krankenhaus gebracht.

Zwischenzeitlich wurde auch das Tanklöschfahrzeug 16/22 zu einem unklaren Feuerschein in die Triniusstraße alarmiert. Nach anfänglicher Suche der Einsatzstelle wurde festgestellt, dass es sich um ein unbeaufsichtigtes Lagerfeuer in einem Garten handelte. Das Feuer wurde mit einem Rohr gelöscht.

Mit hungrigen Mägen kamen die Jugendlichen zurück zur Wache und die gegrillten Würste, Steaks sowie Pizzaleberkäse warteten schon darauf verzehrt zu werden.

Nachdem ein wenig Ruhe eingekehrt war, erschallte wieder einmal der Alarmgong. Die Leitstelle alarmierte den Löschzug (Löschgruppenfahrzeug 20/16, Tanklöschfahrzeug 16/22, Drehleiter, Einsatzleitwagen) und den Rettungsdienst zu einem Wohnhausbrand nach Modelwitz. Kurz nach Ausfahrt kam der Abbruch durch die Leitstelle, da ein Vater angerufen hatte und der Leitstelle mitteilte, dass sich sein Sohn einen Streich erlaubt hatte.

Kaum standen die Fahrzeuge wieder einsatzbereit im Gerätehaus, ertönte erneut Alarm. Die Polizei forderte die Feuerwehr sowie den Rettungsdienst zu einer Personensuche auf einem Feld nach Altscherbitz an. Eine verwirrte Person war aus einem betreuten Wohnheim ausgebrochen und schien mit hoher wahrscheinlich orientierungslos durch die Gegend zu laufen. Da das Gebiet durch mehrere Zeugenbefragungen auf zwei Felder begrenzt werden konnte, begann auf dem südlichen Feld zwischen Martin-Niemöller-Straße und Koeppestraße die Suchaktion. Nachdem der Einsatzleiter neue Informationen erhalten hatte, konnte das Gebiet erneut eingegrenzt werden. Die Person sollte sich zwischen Martin-Niemöller-Straße und Staatsstraße 8 / Bahnlinie befinden. Nach einer etwa 30-minütigen Suchaktion konnte die verwirrte Person, die im Schweinekostüm herumirrte, aufgefunden und wohlbehalten dem Rettungsdienst übergeben werden, der diese zurück in sein Wohnheim brachte.

Nachdem alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit im Gerätehaus standen, war die Schlafenszeit für die Jugendlichen herangerückt.

Glücklicherweise verblieb die Nacht für die angehenden Einsatzkräfte ruhig.

Um 06:15 Uhr war Wecken angesagt, was durch eine fröhliche Guten-Morgen-Musik von Nana Mouskouri und AC/DC unterstützt wurde. Nachdem alle ihrer morgendlichen Hygiene nachgegangen waren und sich bereits auf das Frühstück freuten, wurde dieses erneut durch einen Alarm gestört.

Auf dem Alarmausdruck war nachzulesen, dass alle Fahrzeuge des Jugendrotkreuzes sowie der Löschzug alarmiert wurden. An der alten Gärtnerei wurde eine unklare Rauchentwicklung gemeldet. Nachdem die Kräfte an der Einsatzstelle eingetroffen waren wurde festgestellt, dass es sich um einen Unratbrand handelt und sich eine Person bei Löschversuchen verletzt hatte. Nach Ankunft gingen zwei Trupps unter „Atemschutz“ des Löschgruppenfahrzeuges sowie des Tanklöschfahrzeuges zur Brandbekämpfung vor. Das Jugendrotkreuz behandelte die verletzte Person und transportierte diese nach Behandlung ins Krankenhaus. Nach ca. 20 Minuten war der Einsatz beendet und die Fahrzeuge kehrten zum Gerätehaus zurück.

Nach der Herstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge zog auch schon der Geruch von frisch gebackenen Brötchen durch die Feuerwache. Das Küchenpersonal hatte inzwischen das Frühstück bereit gestellt, was schon sehnsüchtig von den angehenden Einsatzkräften erwartet wurde.

Gegen 08:00 Uhr neigte sich der Dienst dem Ende entgegen. Nachdem die Schlaflager beräumt wurden und alle Sachen zusammengepackt waren, bekam jedes Kind eine Teilnahmeurkunde und ging mit einem strahlendem Gesicht erschöpft nach Hause.

Wir möchten nochmals ausdrücklich hinweisen, dass alle Einsatzszenarien nachgespielt wurden und es sich nicht um reale verletzte Personen handelte. Bei den Atemschutzgeräten handelte es sich um Atemschutzattrappen!

Ein Dank gilt den ganzen Sponsoren, die den 3. Berufsfeuerwehrtag in Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz möglich gemacht haben.

Sponsoren:

Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Nordsachsen
Topcar Schkeuditz
Firma Strabag / BMTI Baumaschinentechnik International
Firma Reif Baugesellschaft mbH
Große Kreisstadt Schkeuditz
Technischer Service Schkeuditz
Kindertagesstätte Villa Kunterbunt
Deutsches Rotes Kreuz
Familie Mühlbach aus der Triniusstraße Schkeuditz

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Artikel verfasst am 16:00 - 17.09.2012 von Kurt Schmieder

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